In diesem Artikel zeige ich dir genau, welche Ursachen zu Hautalterung führen. Aus meiner Tätigkeit und meinen Erfahrungen weiß ich: Alterung sind nicht nur Falten.
Pigmentstörungen, Verlust der Konturen, Absacken der Haut – die Auswirkungen sind vielseitig. Lies unbedingt weiter, wenn du alles über Hautalterung erfahren willst.
Natürliche Hautalterung
Eins vorweg: Alterung gehört zum Leben einfach dazu. Sie lässt sich nicht stoppen, aber durchaus verzögern.
Leider ist Altern negativ behaftet. Das ist schade und unnötig. Alterung werde ich nicht verteufeln. Und das solltest du auch nicht.
Mein Ziel ist es eher, dir zu zeigen wie Hautalterung überhaupt entsteht. Denn damit kannst du die Auswirkungen hinauszögern und verlangsamen. Es geht darum, dass du dich in deiner Haut wohl fühlst.
Eins ist klar: wir leben in einem Zeitalter mit guten Gesundheitssystemen. Viele Krankheiten sind heutzutage heil- oder behandelbar. Dadurch werden wir immer älter, bleiben zeitgleich vergleichsweise fit und jung. Und so wie du dich fühlst, sollst du auch aussehen dürfen.
Anti-aging hat aber nicht nur ästhetische Gründe. Deine Haut ist auch ein Organ (sogar dein größtes!) und damit für deine Gesundheit ausschlaggebend. Die wichtigste Funktion der Haut ist der Schutz aller inneren Organe und der Erhalt des Wasserhaushalts im Körper.
Gealterte Haut ist deutlich empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen. Wenn die Haut altert wird sie dünner und empfindlicher, manchmal pergamentartig. Wunden, Verletzung und Risse wie Rhagaden entstehen so schneller, heilen aber zeitgleich langsamer.
Deine Haut in einem guten Zustand zu halten dient auch deiner Gesundheit!
Intrinsische vs. extrinsische Hautalterung
Es gibt nicht nur „die“ eine Hautalterung. Hautalterung ist nicht ausschließlich ein Prozess, sondern eine Kombination aus einer Vielzahl an Ursachen. Sie findet auch nicht nur von innen statt – ein großer Teil der Alterung wird von außen provoziert.
Es gibt daher zwei Arten von Hautalterung: die genetisch bestimmte (intrinsische) Hautalterung und die durch äußere Einflüsse bestimmte (extrinsische) Hautalterung.
Deine „vorbestimmte“, natürliche Hautalterung. Die Ursachen finden vor allem im Körper statt.
1. Deine Gene:
Was du vererbt bekommen hast, bestimmt Form und Geschwindigkeit deiner Alterung. Wichtige Faktoren für Vererbung sind z.B. deine Hautdicke, Gefäßstabilität, Bindegewebeaufbau, Zellteilungsrate und Regenerationsfähigkeit.
2. Verkürzung der Telomere:
3. Hormone:
Hormone spielen eine große Rolle bei der Hautalterung, denn im Alter nimmt die Produktion bestimmter Hormone natürlicherweise ab und damit verändert sich auch die Haut. Bei Frauen spielen z.B. die Wechseljahre eine große Rolle, da nach dieser Phase relevante Hormone nur in geringeren Mengen hergestellt werden. Dazu zählen zum Beispiel Progesterone, die für Haut und Bindegewebe wichtig sind.
Deine vorzeitige Hautalterung. Die Ursachen sind vor allem durch äußere Einflüsse bedingt.
1. UV-Strahlung
80% der vorzeitigen Hautalterung entstehen unbemerkt durch sichtbare und unsichtbare Strahlung von UVA, UVB, Infrarot und Blaulicht. Besonders gemein: nur UVB merkst du in Form von Wärme auf deiner Haut. Alle anderen Strahlungen sind aber immer präsent, auch bei wolkigem Himmel, in Innenräumen und hinter Glas.
Maßnahme: Täglich Sonnenschutz für das Gesicht verwenden!
2. Nikotin:
Rauchen schadet deiner Gesundheit, das ist dir bestimmt bewusst. Aber Nikotin schadet auch erheblich der Haut. Vor allem wird die Durchblutung verschlechtert, Blutgefäße verengen sich. Dadurch kommen wichtige Nährstoffe (die vom Blut transportiert werden) nicht dorthin, wo sie gebraucht werden. Die Haut ist schlechter versorgt, kann sich nicht mehr so gut regenerieren. Die Wundheilung wird gestört, die Haut wirkt fahl und leblos. Kollagen und Elastin werden abgebaut, dass lässt dich schneller altern. Auch Knitterfältchen vom Rauchen um den Mund sind nicht unüblich.
Maßnahme: Rauchen stoppen! Auch wenn es dir schwer fällt.
3. Noxen wie Feinstaub, Abgase und Umweltgifte:
Umweltgifte, Abgase, Feinstaub – diese sogenannten Noxen muten der Haut als äußeres Organ so einiges zu. Noxen wirken auf deiner Haut als freie Radikale, also hochgradig reaktive Verbindungen die eine Kettereaktion auslösen können und dabei das Gewebe schädigen. Besonders in Großstädten ist die Luft bekanntermaßen schlecht.
Maßnahme: Schütze deine Haut tagsüber. Antioxidantien wie Vitamin C, Astaxanthin, OPC oder ähnliche brechen die Kettenreaktion durch schädigende Radikale. Achte auch drauf, deine Haut am Abend von Verunreinigungen zu befreien, gründlich aber sanft!
4. Lebensstil:
Natürlich hat dein Lebensstil Auswirkungen auf das Aussehen deiner Haut. Fast alle Bausteine, welche deine Haut zur Regeneration braucht, nimmst du über die Nahrung auf. Lipide, Fettsäuren, Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren – die Liste in lang. Bekommt dein Körper nicht was er braucht, werden Abstriche gemacht. Deshalb ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, genauso wie genügend Flüssigkeit. Dein Körper besteht zu min. 60% aus Wasser. Bekommt er nicht genug, stellt er letztendlich auch deiner Haut nicht genügend Feuchtigkeit zur Verfügung.
Maßnahme: Genussmittel wie Alkohol in gesunden Maßen genießen. Eine ausgewogene Ernährung, genug Flüssigkeit und Achtsamkeit deinem Körper gegenüber sind die besten Mittel gegenüber vorzeitiger Alterung.
Extrinsische und intrinsische Hautalterung machen deutlich: die natürliche Alterung kannst du zwar nicht aufhalten – die äußere (extrinsische) Hautalterung aber durchaus beeinflussen.
Denn diese Form der Alterung entsteht nur durch äußere Einflüsse. Das heißt, hier hast du es zum großen Teil selber in der Hand. Du kannst aktiv etwas machen, um diese Alterung zu verzögern.
Zeichen der Hautalterung
Jetzt kennst du die Ursachen innerer und äußerer Hautalterung. Aber wie zeigt sich Alterung im Gesicht?
Spannend: Es sind nicht nur Falten! Es gibt sehr viele Zeichen von Hautalterung und alle zusammen lassen die Haut gealtert aussehen.
Genau genommen lassen Falten alleine ein Gesicht nicht unbedingt älter wirken. Denk an ein paar sympathische Lachfältchen um die Augen. Viel mehr ist es die Kombination aus Absacken der Gesichtskonturen, Pigmentstörungen und ein unebenmäßiges Hautbild, Veränderung der Hauttextur und tiefe Falten, welche dein Gesicht wirklich gealtert aussehen lassen.
Schauen wir uns die einzelnen Punkte mal genauer an:
1. Pigmentstörungen
Deine Haut produziert das Hautpigment Melanin, um sich vor Strahlung zu schützen. Im jungen Alter ist die Hautbräunung dabei sehr regelmäßig. Je älter du wirst, desto ungleichmäßiger wird diese. Es entstehen an einigen Stellen Überschüsse an Hautpigment, dein Teint wirkt ungleichmäßig und unruhig. Typische Pigmentstörungen sind Altersflecken, postinflammatorische Hyperpigmentierungen, Melasmen, Muttermale und Sommersprossen.
Maßnahmen: Whitening-Produkte mit Wirkstoffen wie Tyrosinasehemmer hellen die dunklen Partien auf. Wichtig – Immer in Kombination mit Lichtschutz verwenden! Ansonsten kann es erneut zur übermäßigen Melaninbildung kommen.
2. Erweiterte Gefäße und Rötungen:
Nicht nur bräunliche Flecken können entstehen. Deine Blutgefäße werden mit dem Alter empfindlicher, instabiler und poröser. Sind sie zu schwach, um sich richtig zusammenziehen zu können, entstehen erweiterte Äderchen. Diese schimmern rötlich durch die dünner werdende Haut durch. Bläuliche Augenringe sind übrigens ebenfalls eine typische Erscheinung von schwachen Gefäßen. Auch Entzündungen nehmen im Alter tendenziell zu, sodass hier weitere Rötungen sichtbar werden können.
Maßnahmen: Schütze deine Haut unbedingt vor Strahlung mit einem täglichen Lichtschutz. Denn Strahlung fördert die Porösität der Blutgefäße. Antioxidantien helfen gegen freie Radikale, die ebenfalls dein Gewebe schädigen.
3. Veränderung der Hauttextur:
Stell dir die feine Textur von Babyhaut vor. Junge Haut ist feinporig, glatt und zart. Je älter du wirst, desto rauer und unebenmäßiger wird deine Haut tendenziell. Poren erweitern sich, die oberste Hautschicht verdickt sich und wird gröber (parallel werden die darunter liegenden Hautschichten dünner) – dadurch wirkt deine Haut weniger fein. Der Grund: Durch Alterung lässt die Geschwindigkeit der Zellteilung nach. Deine Haut erneuert sich also nicht mehr so häufig. Ein weiterer Grund: Die Verzuckerung der Haut, auch Glykation genannt. Dabei verkleben die Gewebsfasern förmlich und Kollagen und Elastin werden geschädigt. Die Haut verliert so an Elastizität.
Maßnahmen: Regelmäßige chemische Peelings wie AHA, BHA oder PHA unterstützen die Hauterneuerung.
4. Absacken der Konturen:
Verringert sich die Muskulatur deines Gesichts, sinken die Konturen nach und nach ab. Denn die Gesichtshaut ist, im Gegensatz zur restlichen Körpermuskulatur, direkt mit dem Muskel verbunden. Deutlich kann dies daran werden, dass die Augenbrauen sich senken, die Stirn länger wirkt, Schlupflider entstehen oder die Mundwinkel herabhängen.
Maßnahmen: Ein Gesichtsmuskeltraining stärkt gezielt die Muskulatur, sodass sich die darüberliegende Haut strafft. Zu diesem Thema habe ich ein ganzes Buch geschrieben.
5. Volumenverlust:
Im Alter nimmt deine Hautdicke deutlich ab. Wichtige Fasern für Volumen und Spannkraft wie Kollagen und Elastin verändern sich. Und in der Haut wird weniger feuchtigkeitsbindende, polsternde Hyaluronsäure gebildet.
Maßnahmen: Am besten dem Abbau von Kollagen und Elastin vorbeugen. Dafür die Haut gut schützen (Lichtschutz) und die Regeneration anregen (z.B. durch chemische Peelings).
6. Trockenheit:
Feuchtigkeit und Fette halten deine Haut geschmeidig und versorgen sie. Dadurch kann sich ein gesunder Hautschutzmantel bilden. Aber die Talg- und Schweißdrüsen werden im Alter „fauler“, es wird weniger produziert. Deine Haut wird dadurch merklich trockener, sowohl im Feuchtigkeits- als auch im Fettgehalt. Möglich Folge sind feine Knitterfältchen, Rauigkeit, Rötung und Spannungsgefühle. Deine Haut wirkt matt, ihr fehlt der „Glow“. Weniger Hautschutz bedeutet auch, dass die Haut empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen ist. Das wirkt sich auf alle anderen hier genannten Punkte aus.
Maßnahmen: Feuchtigkeit gehört in jede Hautpflege-Routine. Ein gutes Hyaluronserum ist für jede Haut perfekt. Verwende zusätzlich eine gute Basiscreme mit genau dem richtigen Fettgehalt für dich. Hin und wieder tut auch ein Gesichtsöl gut und nährt die Haut.
7. Falten:
Falten sind der Klassiker, mit dem Alterung in Verbindung gebracht wird. Wie du siehst, ist die Faltenbildung aber nur ein Punkt von einer Vielzahl. Falten sind auch nicht gleich Falten. Es muss unterschieden werden zwischen mimischen Falten und strukturellen Falten. Mimische Falten entstehen durch eine überaktive Gesichtsmuskulatur, bedingt durch die eigene Mimik. Einige solcher Mimikfältchen werden positiver gesehen (z.B. Lachfältchen um die Augen) als andere (z.B. Zornesfalten). Strukturelle Falten entstehen hingegen aus völlig anderen Gründen: durch fehlendes Volumen, nachlassender Elastizität und Spannkraft entsteht ein Hautüberschuss. Die Haut legt sich deshalb zwangsläufig in Falten. Eine typische strukturelle Falte ist z.B. die Nasolabialfalte.
Maßnahmen: Beuge dem Kollagen- und Elastinverlust mit Lichtschutz vor und stärke deine Gesichtsmuskulatur. Bei mimischen Falten helfen Botox-ähnliche Wirkstoffe wie Argireline oder Parakresse in geringem Maße. Beobachte auch gut deine eigene Mimik: runzelst du oft die Stirn oder ziehst unbewusst die Augenbrauen zusammen? Einige Mimiken kannst du dir mit etwas Übung abgewöhnen.
Häufige Fragen
Vielleicht stellst du dir auch einige der nachfolgenden Fragen? Wenn es um das Thema Hautalterung geht, werden mir diese jedenfalls sehr oft gestellt. Bestimmt sind die Antworten auch für dich nützlich.
Hast du dich schon mal gefragt, warum Männer irgendwie anders altern als Frauen? Die männliche Haut hat genetisch ein paar Vorteile gegenüber der weiblichen: vor allem ist sie fester, dicker und hat einen etwas anderen Aufbau des Bindegewebes. Auch produziert sie hormonbedingt mehr Talg und ist dadurch in der Regel besser geschützt.
Männer altern also optisch anders. Meist werden Falten erst später sichtbar, dank der festeren Haut. Feine Knitterfältchen oder pergamentartige Haut sind selten. Dafür sind Falten bei Männern oft tiefer, auch weil Männer oft eine starke mimische Muskulatur haben, und die Haut gröber und derber ist als die von Frauen. Die Alterung ist optisch also anders, aber nicht zwangsläufig besser.
Vorbeugen! Besonders die vorzeitige Alterung spielt eine große Rolle, ausgelöst durch Strahlung wie UV, HEV und Infrarotlicht. Schütze dich am besten mit täglichem Lichtschutz, Antioxidantien und regenerierenden Wirkstoffen.
Denn vorbeugen ist immer leichter als bestehende Schäden rückgängig zu machen. Letzteres ist aufwändig und nur begrenzt möglich.
Es gibt ein paar Wirkstoffe und Behandlungen, die sichtbar etwas gegen Hautalterung erreichen können.
Der Klassiker hier ist Retinol (Vitamin A). Dieser Wirkstoff kann Kollagen- und Elastinproduktion ankurbeln und Schäden der Haut ein Stück weit regenerieren. Retinol wirkt schon in geringen Konzentrationen, du solltest es vorsichtig einschleichen. Bei empfindlicher Haut kommt auch die Alternative Bakuchiol in Frage.
Auch chemische Peelings helfen, besonders Fruchtsäuren (AHA) und Polyhydroxysäuren (PHA). Daneben gelten noch Laser- und Needlinganwendungen als effektiv, hier ist allerdings der Ausfall und die Heilungsphase meist länger.
Natürlich altert nicht nur dein Gesicht, sondern der gesamte Körper. Alle Stellen, die du häufig dem Licht aussetzt, zeigen schneller Zeichen von Hautalterung. Schau dir die Innenseite deiner Oberarme an: Diese Stelle ist nur kaum äußeren Einflüssen ausgesetzt und deine Haut ist dort bestimmt noch sehr ebenmäßig und weich.
Beim Hals, dem Dekolleté und den Hände ist das anders. Sie zählen zu den sogenannten lichtexponierten Bereichen und altern dadurch schneller. Deshalb helfen dort alle Maßnahmen, die ich dir in diesem Artikel verraten habe.
Fazit
Es sind nicht nur Falten, die uns alt erscheinen lassen. Pigmentstörungen, nachlassende Konturen, Rötungen, eine gröbere Hautstruktur – all das ist Hautalterung auch.
Du kannst Hautalterung zwar nicht ganz aufhalten. Aber doch deutlich verlangsamen. Denn die meisten Alterserscheinungen entstehen durch äußere Einflüsse .
Hier gilt: Vorbeugen ist leichter, als bestehende Schäden zu reparieren. Deine Haut als größtes Organ solltest du gut schützen und hegen.
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